Deargi
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Verfasst am: 21-10-2008 um 11:45 |
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Vom Tier zum Menschen: Wie gefährlich sind Bakterien im Maul von Hunden und Katzen?
AHO Redaktion Kleintiere & Pferde
2. Oktober 2008
Vom Tier zum Menschen: Wie gefährlich sind Bakterien im Maul von Hunden und Katzen?
Basel (idw) - Capnocytophaga canimorsus ist ein Bakterium, das im Maul von Hunden und Katzen vorkommt. Unschädlich für das Tier, kann es beim Menschen
zu lebensbedrohenden Krankheiten führen. Forscher vom Biozentrum der Universität Basel haben nun einen Mechanismus entdeckt, mit dem der Erreger dem
Menschen gefährlich werden kann. Die Resultate sind in der aktuellen Ausgabe von PLoS Pathogens veröffentlicht.
In seinem natürlichen Umfeld, dem Hunde- oder Katzenmaul, richtet das Bakterium Capnocytophaga canimorsus keinen Schaden an. Gelangt der Erreger aber
durch einen Biss oder Kratzer in das menschliche Gewebe und Blut, kann er zu schwerwiegenden Krankheiten führen. Bei fehlender Behandlung durch
Antibiotika können sich die Bakterien ungehindert vermehren und gefährliche Infektionen wie zum Beispiel Wundbrand, Blutvergiftung, Hirnhautentzündung
oder Endokarditis, eine Entzündung der Herzinnenhaut, auslösen. Im Extremfall kann eine Infektion mit Capnocytophaga canimorsus auch zum Todesfall
führen.
Die Forschungsgruppe um Prof. Guy Cornelis am Biozentrum der Universität Basel hat nun herausgefunden, warum Capnocytophaga canimorsus nach seiner
Übertragung auf den Menschen derart schwere Infektionen hervorrufen kann. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass die Bakterien aufgrund ihrer
Anpassung an das tierische Umfeld auch vom menschlichen Immunsystem weitgehend unbemerkt bleiben.Da die menschlichen Abwehrzellen den Erreger nicht
erkennen, kann der Körper auch keine schützende Immunabwehr entwickeln.
Cornelis und sein Team fanden nun heraus, wie sich Capnocytophaga canimorsus ungehindert beim Menschen ausbreiten kann. Sie stellten fest, dass sich
die Bakterien von speziellen Zuckern, die sich auf der Oberfläche unserer Zellen befinden, ernähren. Dabei werden nicht nur Zuckerreste an der
Oberfläche verschiedener Säugetierzellen entfernt, sondern - überraschenderweise - auch die Zuckerreste von Abwehrzellen. In beiden Fällen brauchen
die Bakterien diese Zuckerreste als Nahrung, um sich zu vermehren.
In Zusammenarbeit mit Prof. Regine Landmann vom Universitätsspital Basel konnte anhand von Mausmodellen gezeigt werden, dass Capnocytophaga canimorsus
erst mittels dieses Mechanismus einen infizierten Wirt langfristig besiedeln kann. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich diese Eigenschaft des
Bakteriums durch die notwendige Anpassung an den ökologischen Lebensraum im Säugermaul entwickelt haben könnte. Erst die Übertragung in den ökologisch
fremden Lebensraum Mensch macht den Erreger so gefährlich.
Neuste Ergebnisse zeigten den Basler Forschern auch, dass nicht jeder Bakterienstamm gleich gefährlich ist. In Zusammenarbeit mit Tierärzten aus der
Region Basel wurden Speichelproben von Hunden gesammelt, anhand derer nun die unterschiedlichen Eigenschaften der isolierten Bakterien untersucht
werden. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, welche Eigenschaften die Bakterien für den Menschen so gefährlich machen und welche sowohl für Mensch
auch als Tier unbedenklich sind.
Q:hier
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Frieda
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Verfasst am: 21-10-2008 um 15:52 |
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Hallo Sandra,
wie häufig kommen denn diese Bakterien bei Hunden vor?
Kann der Mensch sich vorbeugend vor ihnen schützen? Wohl eher nicht.
Ist ja ein bischen gruselig, wenn ich überlege wie oft ich mit kleinen Wunden an den Händen mit meinen beiden Welshis spiele.
L. G. Dagmar
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Deargi
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Verfasst am: 21-10-2008 um 16:16 |
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Hallo Dagmar,
über die Häufigkeit der Bakterien bei Hunden ist in dieser Meldung keine Angabe gemacht. Ich vermute, dass noch fundierte Studien fehlen, da es sich
hierbei ja erst um die Meldung dieser Entdeckung handelt.
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